Temperaturstrahlung

Über dem absoluten Nullpunkt (-273°C) strahlen alle Körper Energie in Form von elektromagnetischen Wellen ab. Diese Strahlungsenergie wird oft als Wärme- oder Temperaturstrahlung bezeichnet. Mit zunehmender Temperatur verschiebt sich die Wellenlänge maximaler Energieabstrahlung mehr und mehr in den sichtbaren Bereich. Dieses Phänomen lässt sich leicht an der zuerst dunkelroten, dann hellrot bis gelben und schließlich weißen Farbe glühender Körper beobachten.

Technische Realisierung von Pyrometern

Pyrometer sind komplexe Systeme aus optischen, elektronischen und mechanischen Komponenten. Das Objektiv hat die Aufgabe, einen geometrischen Bereich (Messfleck) eines Messobjektes, das sich in einiger Entfernung vom Pyrometer befindet, auf einen Detektor abzubilden. Die genaue Justierung des Pyrometers zum Messobjekt kann leicht mit einem Durchblickvisier oder Pilotlicht vorgenommen werden, welches in den Strahlengang eingeblendet wird. Der eingebaute Detektor wandelt die einfallende Strahlungsleistung in ein elektrisches Signal um, welches dann von einer nachgeschalteten Auswerteelektronik verstärkt und linearisiert wird. Im Messbereich ist das Ausgangssignal des Pyrometers somit temperaturlinear. Zur Verarbeitung der Pyrometerausgangssignale werden weitere Komponenten wie Anzeigegeräte, Maximalwertspeicher und Regler angeboten.

Merkmale der KLEIBER - Pyrometer

Die Pyrometer der Firma KLEIBER zeichnen sich durch große durchgehende Messbereiche, kurze Ansprechzeiten (ab 10 µs) und sehr kleine Messfelddurchmesser aus (ab 0,3 mm). Die serienmäßige LED-Pilotlichtzieleinrichtung ermöglicht ein exaktes Ausrichten des Messgerätes auch auf kleinste Messobjekte. Die Größe des Pilotlichtes entspricht dabei der Größe des infraroten Messfeldes. Der Messabstand (Abstand zwischen Pyrometer und Messobjekt) kann durch eine Variooptik exakt eingestellt werden, ohne dass das Objektiv gewechselt werden muss. Hochentwickelte optische und elektronische Bauteile im stabilen Metallgehäuse gewährleisten Langlebigkeit und hohe Genauigkeit. Der zuverlässige Einsatz auch unter schwierigsten industriellen Bedingungen wird durch entsprechendes Zubehör (Kühlung, Luftblasvorsatz, ...) ermöglicht.
Durch den standardisierten Messausgang (0/4 - 20 mA) können die Pyrometer leicht in bestehende Anlagen integriert werden. Zur Anpassung an spezielle Messaufgaben lassen sich die Pyrometer mit entsprechenden Modifikationen (z. B. Spezialfilter für Laseranwendungen) versehen.
In den neusten Gerätegenerationen sind die Vorteile der Digitaltechnik durch den Einsatz modernster Mikroprozessortechnologie nun auch in der High Speed Temperaturmessung nutzbar.

Auswertegeräte und Regler

Die Ausgangssignale der Pyrometer sind temperaturlinear und standardisiert (0/4 - 20 mA). Dadurch können die Signale leicht in verschiedene Auswerte- und Regelgeräte (auch Rechnerschnittstellen) eingelesen werden. Die gemessenen Temperaturwerte können zur Prozessüberwachung, - steuerung und -regelung verwendet werden. Für diese Zwecke bieten wir ein Regler-Konzept an, das optimal auf die Pyrometer abgestimmt ist. Die Regler beinhalten bereits die Stromversorgung für ein Pyrometer und eine Digitalanzeige zur visuellen Überwachung der Temperatur. Getrennt einstellbare Schaltmarken können als Alarmkontakt oder zur Zweipunktregelung verwendet werden. Optional können die Regler für Messungen an Objekten mit schnellen Temperaturänderungen mit einem Maximalwertspeicher ausgerüstet werden. Dieser speichert den höchsten Temperaturmesswert bis zum Ablauf der Speicherzeit. Für die stetige Regelung von Prozessen steht ein PID-Regler-Modul zur Verfügung.

Media
  • Pyrometerprinzip
  • Oszilloskop